Wir danken der Clientis Ersparniskasse Schaffhausen für die finanzielle Unterstützung.
Die Künstlerin Chantal Romani spürt seit längerer Zeit unscheinbaren, aber höchst aufschlussreichen Konstellationen nach, welche die Banalität des modernen Lebens umschreiben. In ihren Netzarbeiten, Videos und Fotografien dokumentiert sie die unwillkürlichen Reflexe der Stadtbewohner, die schmale Privatsphäre in den öffentlichen Raum zu verlängern, auf die Fenstersimse, Korridore, Balkone und Vorgärten; die meisten dieser individuellen Ausstattungen stammen allerdings aus dem Kaufhaussortiment. Chantal Romanis neue Videoinstallation in der Galerie Repfergasse26 zeigt die Hausfassade einer gigantischen Wohnsiedlung in Teheran, die mit dem Hausinnern konfrontiert wird. Die Kamera dreht sich endlos in der sterilen Korridorkreuzung, die Leere des Raumhöhlen werden einzig von den Stimmen der Hausbewohner und -bewohnerinnen durchbrochen, die heimkommen oder weggehen. Auch in den Freizeithandlungen zeigt die Künstlerin eine merkwürdige Verkürzung des Lebens, im dem selbst der banalste Alltag eingeübt und ritualisiert wird. In Schaffhausen zeigt sie hundert kleinformatige Gemälde, welche die Posen frisch verheirateter Paare, die sich in der Tagesspresse vorstellten, mit feinem Pinselstrich nachziehen. Der schönste Tag im Leben, Resultat sorgfältiger Vorbereitungen, reiht sich nahtlos, mit nur geringfügigen Unterschieden der Gestik und Körperhaltung in die Serie ein: Massenware, lächerlich, und doch so schön.
Susann Wintsch, Zürich,13.03.2007
Chantal Romani (*1971 Luzern), lebt und arbeitet in Zürich
Öffnungszeiten der Galerie: Dienstag bis Freitag 08.00 bis 18.00, Samstag 08.00 bis 16.00, Sonntag 10.00 bis 16.00.
Start: 3. April 2007
Ende: 20. Mai 2007
Vernissage/Beginn: 3. April 2007, 17:30 Uhr