Spätestens seit der Romantik sind Künstlerlinnen und Künstler fasziniert von der Dämmerung, vom allmählichen Übergang zwischen Tag und Nacht. Wenn die Konturen schwächer werden und die Farben langsam verblassen, stellen sich heute wie gestern uralte Sehnsüchte nach einem besseren Morgen ein. Der äusseren Dämmerung in der Natur steht eine innere in der Kunst gegenüber: Dem Naturereignis antwortet im Verlöschen der Buntfarbigkeit eine kontemplativ gestimmte Befindlichkeit. Die Ausstellung Blaue Stunde zeigt Bilder, Fotografien und Zeichnungen aus der Sammlung der Kunstabteilung und stellt der äusseren Dämmerung in der Natur eine innere, menschliche gegenüber. Sie umfasst sowohl bekannte Bilder des 19. und 20. Jahrhunderts als auch zeitgenössische Positionen: Alexandre Calame, Albert Welti, Otto Meyer-Amden, Félix Vallotton, Otto Dix, Adolf Dietrich, Amédée Ozenfant, Matias Spescha, Valentin Hauri, Claudio Moser, Alain Huck, Daniela Keiser, Christoph Schreiber, Ingmar Alge und andere.