Meistens sind die Bilder von KOLIBRI quadratisch angelegt, weil das Quadrat die Form ist, die dem Kreis am nächsten kommt, ihn aufnimmt und jene Ruhe, jenes Gleichmaß und Gleichgewicht in sich trägt, das dem Künstler so wichtig ist. Innerhalb dieses klar begrenzten Raumes entfaltet sich die künstlerische Bildwelt in aller Pracht und mit allem Detailreichtum. Die Bilder von KOLIBRI sind teilweise randvoll. Er setzt seine Gestalten ins Zentrum seiner streng symetrisch aufgebauten Bilder. Diese zentralen Gestalten oder Ansichten werden vielfach eingerahmt von floralen Bordüren, Verzierungen und Ornamenten, die sich ein wie ein zweiter oder dritter Rahmen um das Bild herum ranken. Von außen her arbeitet sich der Künstler in die Bildmitte vor und unser Betrachterblick wird fokussiert auf den Innenkreis. Seine Bilder sind deshalb auch Fenster, durch die man in diese seine Welt blickt, auf sie hinaus und gleichzeitig in sie hinein. Sie sind Ein- und Ausblicke zugleich. KOLIBRI eröffnet uns eine Innenwelt in der Außenwelt und umgekehrt...
Das kann KOLIBRI, frei wie ein Vogel, ja das ist KOLIBRI, sein Werk entspricht und entspringt ganz seiner Natur, ist er doch der einzige seiner Art, der zeichnen kann.
Aus: Laudatio zur Verleihung des Preises der Bräunlich-Bieser-Stiftung an den Künstler Kolibri am 13.12.2014 von Helga Sandl